Umzug..

Kommenden Sommer, genau gesagt August/September ist es soweit : Ich ziehe aus! Und ja, ich freue mich sehr darauf,aber das hat auch lange gedauert. Zu Beginn unserer Umzugspläne kamen mir die Tränen bei dem Gedanken – und keine Freudentränen. Nicht deshalb, weil ich mein Zuhause, mein Elternhaus verlassen werde- nein es ist viel mehr für mich. Jeder einzelne Raum, jeder Topf, jede Tuppaschüssel oder auch jede Gabel erinnert mich an meine Mum. So komisch das klingen mag- nach 1,5 Jahren. Aber es sind ihre Sachen, sie hat all diese Gegenstände benutzt. Auf irgendeine komische Weise, die außer mir vielleicht niemand verstehen kann, fühle ich mich damit mit ihr verbunden! Ein weiterer Grund das mir das ausziehen mehr als schwer fällt ist, dass sie hier gestorben ist und wir sie hier bis zum Schluss gepflegt haben. Ich habe noch so oft das Bild vor mir, wie ihr Krankenbett statt der Couch im Wohnzimmer steht. Oder manchmal laufe ich die Treppen im Dunklen herunter, und es kommt mir vor als wäre ich im Oktober 2013 und ich schaue nach ihr da ich mir Sorgen mache ob man in einem Raum mit Kamin überhaupt schlafen kann. Oder wenn ich an meinem Schreibtisch sitze und meine Uni Sachen vorbereite sitze ich an ihrem Lieblingsort : ihrem Nähplatz. Sie hatte sich ihre Nähstube im Keller eingerichtet – die wir allerdings ziemlich schnell abbauten. Leider habe ich kein Foto mehr davon gemacht, wie es immer aussah. Aber wenn ich meine Augen schließe sehe ich es glasklar vor mir, mit dem Geräusch der Nähmaschine und Mama vorne dran sitzen. Und es fühlt sich an wie gestern. Als ständen alle diese Dinge noch im Keller.Aber so nach und nach schleicht sich auch die Mama aus dem Haushalt. Nicht das wir keine Bilder oder sonstiges hätten..ich meine damit viel mehr, dass wir mittlerweile zb. ihr Duschgel aus der Duschkabine geräumt haben, ihren Nähplatz abgebaut,ihr Kleiderschrank ist soweit auch leer und ihr Bett steht nicht mehr da wo es war. Zu Beginn ihres Todes habe ich oft darüber nachgedacht, welche Lebensmittel Mama noch eingekauft hat und auch heute schaue ich aufs Haltbarkeitsdatum und überlege, wie lange Mama da schon Tod war. Völlig verrückt. Als hätte an diesem Tag mein Leben neu angefangen – eine neue Zeitrechnung begonnen. Aber: Egal ob ich dieses oder erst in ein paar Jahren ausziehen würde- ich bin mir sicher es würde sich gleich anfühlen.

Daher versuche ich nach vorne zu schauen in Richtung eines neuen Lebensabschnitts, den ich gemeinsam mit meinem Freund einschlagen werde!

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